Der tibetische Buddismus Der tibetische Buddismus ist eine besondere Form des Buddismus, eingeführt aus Indien und beeinflusst von der vorbuddistischen Religion des Bön, hat er wenig mit dem allgemeinen Kontzept des Buddismus gemein. Es gibt generell vier grosse Schulen:
Diese Hauptschulen bilden zusammen den tibetischen Buddismus, auch "Hinayana" oder "Vajrayana". Der Buddismus gründet sich auf die "Lehren" des historischen Buddismus. Der tibetische Buddismus ist im Gegensatz zum klassischen Buddismus eine Verschmelzung verschiedenere Einflüsse und der vor-buddistischen Religion Tibet's, des Bön. Im Laufe der Geschichte Tibets verdrängte der Buddismus die Bön Religion und wurde schliesslich unter dem V Dalai Lama in seine heutige Form mehr oder weniger transformiert. Der tibetische Buddismus basiert prinzipiell auf allen Buddistischen Prinzipien, zusätzlich integriert er das System der Meister und Lehrer, in seiner höchsten Form als Dalai Lama. Das religiöse Leben unterscheidet man kaum oder gar nicht vom weltlichen. Das Leben wird nicht als ein einziges betrachtet, sondern als Etappe auf dem Weg zur ultimativen Bestimmung alle Wesen: der Erleuchtung und erlangung des Nirvana. Besonders interessant ist hierbei, dass der tibetische Buddismus sehr auf Mitgefühl und Solidarität achtet, zum Wohle aller Wesen. Der tibetisch Buddismus hat heute auch im Westen eine starke Stellung erhalten, einmal durch den Exodus der Tibeter aus China, andererseits durch das wirken verschiedener wichtiger Lama's, welche den Westen bereisen, besonders jedoch durch das wirken des Friedensnobelpreistägers, S.H. Tensing Gyatso, den XIV Dalai Lama. In Tibet ist der Buddismus ungebrochen erhalten, nicht nur als Identifikation mit der Kultur oder als Tradition, sondern als stark gelebte Wirklichkeit.
Die Rolle des Dalai Lama im tibetische Bhuddismus Der Titel selbst ist erst knapp zweihundert Jahre nach dem ersten Dalai Lama eingeführt worden, nämlich bei dem dritten Amtsträger (1578) und zwar als der Mongolenherrscher Altan Chagan ihn mit dieser Würde auszeichnete. Seit dem fünften Dalai Lama ist dieser nicht nur der geistliche sondern auch der politische Herrscher über Tibet. Damit wurde ein theokratischer Staat gebildet, in dem die weltliche Regierung der Religion untergeordnet wurde. Dennoch war es ein Staat mit ausgeprägter Toleranz, der auch eine muslimische Gemeinschaft duldete. Der Dalai Lama soll die Reinkarnation des Buddha Avalokiteshvara, des Symbols des Mitleidens sein. Es handelt sich also immer um ein und dieselbe Person, die immer wieder von Leben zu Leben als solche anerkannt wird. Da sie seit dem fünften Dalai Lama nicht nur geistige sondern auch politische Herrscher über Tibet sind, ist er auch heute noch das lebendige Symbol für ihre nationale Einheit und ihre Kultur. Die genaue Bedeutung des Titels Dalai Lama rührt aus dem mongolischen dalai "Ozean" ( des gelehrten Wissens ) und dem tibetischen Bla- ma "der Obere" der geistlichen Lehrer bzw. der Mönche. Neben dem Dalai Lama gibt es noch den Panchen Lama der die zweit höchste Stellung in der Hierarchie einnimmt. Er ist wie der Dailai Lama eine Reinkarnation nämlich des Buddha Amitabha, des Symbols grenzenlosen Lichts. Die Bedeutung des Dalai Lamas für die Religion und das Volk: Traditionell ist der Dalai Lama Herr sowohl über das Volk als auch über das Land. Er beschützt und regiert das Volk, das ihm im Gegenzug Waren und Dienste schuldet, die jedoch meistens nicht direkt entboten werden sondern über eine bestimmte Hierarchie, wie man sie aus dem Fundamentalismus her kennt. Der Dalai Lama selbst hat eine derart hohe Stelle, dass auch Hochgestellte nicht direkte Verbindung zu ihm aufnehmen können. Als Reinkarnation Buddhas wird ihm gottähnliche Verehrung zuteil und sein Wort und seine Ratschlüsse sind Gesetz. Aus diesem Grund gab es ein Verbindungsbüro (tse- ga) und ein Kabinett (ka- sha), die die Funktion hatten zwischen dem Volk und dem Dalai Lama zu vermitteln. Zusätzlich gab es noch ein Ratgebergremium mit eingeschränkten Machtbefugnissen, das sogenannte tschom- du und - solange der Dalai Lama noch nicht volljährig war - einen Regenten. |